Dienstag, Oktober 31, 2006

Talvi

Kinder!

Eigentlich muß ich furchtbar viel arbeiten (das verspricht wieder eine Nacht mit wenig Schlaf zu werden), aber ich kanns mir nicht verkneifen:

Wir haben ein paar Tage Winter!

Es ist unglaublich, es hat den ganzen Tag geschneit wie verrückt und als ich eben nochmal mit der Kamera rausgestiefelt bin, bin ich teilweise bis fast zu den Knien (das ist bei mir ja nicht so viel - aber trotzdem ne ganze Menge) im Schnee versunken.

Tolltolltoll!

Was ich heute gemacht habe:

Ákos in den Schnee geworfen
Luc in den Schnee geworfen
von Ákos und Luc in den Schnee geworfen worden
Dominik mit Schnee beworfen
mich beim Versuch, David mit Schnee zu bewerfen, ordentlich hingepackt (Eis rund ums Wohnheim)

So, jetzt wird gearbeitet.

Ach ja, extra für Lille: Hier habe ich etwas Schönes für dich aufgetan. (Vorher mußt du deinem Syltcomputer allerdings den Real-Player installieren.) Für den Rest natürlich auch. Lautsprecher an und nochmal für einen Moment in Ikeakinderkinoerinnerungen schwelgen!





Sonntag, Oktober 29, 2006

Allgemeines Befinden

...einer geht noch.

Ich habe mir gerade (ja, es ist Sonntag, aber die kleinen Supermärkte haben bis neun Uhr abends geöffnet) meinen ersten Sack voller Mandarinen gekauft, gebe mir jetzt die volle Dosis Vitamin C und dachte, ich könnte noch ein bißchen Beweismaterial abliefern.

Hier schneit es nämlich andauernd, der Schnee bleibt tatsächlich liegen, die ersten Schneeballschlachten sind schon gewonnen (die Südländer haben das noch nicht so richtig drauf) und man fühlt sich auf einmal wie im Januar.

Österreich-Christian ist wohl der einzige, der von der ganzen Sache eher wenig beeindruckt ist ("Was soll denn diese Aufregung - bei uns in den Alpen liegt um die Jahreszeit auch schon Schnee!").










Unser Vorzeigewohnheim im ersten Schnee.
















Ich mit neuer Mütze und Schnee.
















Die süddeutsche Connection Tom-Philipp und - Schnee.















Und hier nochmal Schnee und ein paar architektonische Wunder. Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie MEIN BLOCK hier so aussieht. Ich vermute, in Hervanta gab es genau einen Architekten. (Das war übrigens derselbe, der auch das T-Heim entworfen hat.)











Und sonst:
Ich habe einen neuen warmen Pullover.
Ich habe zwei neue warme Mützen.
Ich habe mehrere Paar Sommerschuhe mit Löchern drin.
Ich fahre nächstes Wochenende mit Luc, Beata, Michal und Margarita nach Lappland und ganz hoch nach Norwegen. Da liegt viel Schnee.
Ich brauche Winterschuhe!!

So, jetzt wird gelernt.

Samstag, Oktober 28, 2006

Cottage Weekend - Get Connected!

So, jetzt folgt es Schlag auf Schlag.
Es ist schon spät, aber ich bin ein bißchen angetrunken und habe - dank einer netten mexikanischen Party, auf der gegen Ende alle durch den ersten LIEGENGEBLIEBENEN Schnee gesprungen sind (ich habe meinen ersten Schneeball gemacht) - viel zu gute Laune, um schlafen zu gehen.

Also voilà: Cottage Weekend.

Eigentlich hatte ich mich für eine Cottage-Nacht, die von den Tutoren organisiert wurde, angemeldet.
Allerdings habe ich zum Glück am Donnerstag vor diesem Wochenende Ákos getroffen, der mich gefragt hat, ob ich nicht Lust habe, mit ihm und einer Truppe (überwiegend) Architekten für zwei Nächte in eine Hütte - "irgendwo, vielleicht ist Helsinki in der Nähe" - zu fahren. Ich kannte zwar nur ein paar von denen, die mitfahren wollten, aber die haben mir gereicht, um sofort zuzusagen. Ganz schnell habe ich auch noch François von der Notwendigkeit, da unbedingt mitzukommen, überzeugt - daß er am Montag danach eine schwere (?) Klausur schreiben mußte, war kein Problem - lernen konnte er ja da...
Am nächsten Morgen gings dann los - mit Überlandbussen von Kaff zu Kaff und auf den letzten Kilometern hat uns dann die Hüttenvermieterin in ihr Auto gepackt. Viele Stunden und 20 Euro später sind wir dann tatsächlich da angekommen, wo wir hinwollten, und - whow!

Wir waren begeistert, eine zweistöckige Hütte mit vielen Betten, Strom, Warmwasser, Sauna (natürlich obligatorisch - Finnland, Mann!) und See direkt vor der Tür. Mit, ähm, "Sandstrand" sogar.
Im Laufe des Wochenendes sammelten sich dann insgesamt 18 Leute an - die Teilnehmerliste gibts später - und es waren 18 wunderbare Leute.
Für uns alle war es eines der schönsten Wochenenden seit langem. Man verbringt Tage ausschließlich mit Freunden und Freunden von Freunden. Wir haben das ganze Wochenende mit Nichtstun verbracht. Das heißt: Lange Spaziergänge, Pilzesammeln, Gespräche, architektonische Meisterwerke aus Sand, Sauna (plus anschließendem Indenseehüpfen), Fotografieren, sinnlose Rätsel (japanische Kästchenausmalrätsel is the new Sudoku!), Filme anschauen (wir sind Kinder der Zeit - drei Laptops haben und begleitet. Meiner war NICHT dabei!), Kochen, Essen, Schlafen.
Es war toll.

Ein bißchen Ferienkommunismus für alle. Und ein tolles Familienwochenende.
Eigentlich wollten wir am Sonntag wieder zurückfahren. Als jemand allerdings am Sonntagvormittag spaßeshalber meinte, wir könnten ja einfach noch einen Tag länger bleiben - ist ja eh Klausurenwoche ohne Klausuren - war ziemlich schnell klar, daß wir das auch machen würden. Wir wären wohl auch noch eine Woche länger geblieben, hätten Geld und Unterhosen gereicht....
Vier Leute mußten dann doch schon den Heimweg antreten, die mußten nämlich am nächsten Tag tatsächlich was tun.
Der Rest hat einen Tag länger nichts getan und am Montag abend haben wir dann schweren Herzens beschlossen, uns doch so langsam Richtung Zuhause zu machen - per Anhalter.
Also haben wir uns in Zweiergruppen aufgeteilt - zu zehnt trampt es sich eben schlecht - und sind in Richtung Forssa gelaufen.
Blöde Idee. Richtig blöde Idee. Wer kommt auch auf den Gedanken, kurz vor Einbruch der Dunkelheit mitten in der finnischen Pampa ein Auto finden zu wollen?
Luc und ich haben zumindest keins gekriegt, sind eineinhalb Stunden lang gelaufen und haben dann im nächsten Dorf Ákos und Margarita aufgegabelt, die - natürlich - auch die gesamte Strecke gelaufen waren.
Mittlerweile war es dunkel, wir müde und noch 3 Autostunden von Tampere entfernt.
Und irgendwie hatten wir dann doch nicht mehr so richtig Lust auf finnische Natur - soll ja auch Bären und Wölfe hier geben (die Wölfe haben wir übrigens wirklich gehört) - also haben wir ein Taxi ZURÜCK genommen, das uns in das nächste Dorf in die entgegengesetzte Richtung gebracht hat. Dort ist zumindest ein Bus nach Helsinki gefahren (und von da aus kommt man ja bekanntlich überall hin) und an der Bushaltestelle haben wir - surprise, surprise - auch Niko und Joni getroffen.

Für ein paar Euro wurden wir dann also nach Helsinki gefahren, wo wir unser Abholkommando schon hinbestellt hatten - Jenny, die ein paar Stunden früher losgefahren war als wir und Helsinkierasmusstudentin ist, hat uns gegen neun Uhr am Bahnhof abgeholt.
Wir hatten inzwischen beschlossen, die Nacht in Helsinki zu verbringen und den 3-Uhr-Bus nach Tampere zu nehmen - auf diese Weise mußten wir nämlich in Tampere nicht noch den Nachtzuschlag nach Hervanta (das ist das Plattenbauviertel, in das wir verbannt wurden) bezahlen.

Gute Entscheidung. Mein erstes Mal in Helsinki war wunderschön. Wir haben die Stadt bei Nacht gesehen, Hafen, Dom, Uni, Zentrum und Schildkröten.
Die letzten paar Stunden haben wir dann mit viel Kaffee und noch mehr verschüttetem Tee in einem Café in Helsinki verbracht. Wer Margarita dabei hat, dem wird auch nicht langweilig. Wir haben tolle Spiele mit einer Streichholzschachtel erfunden und sind nochmal richtig originell geworden - und natürlich unseren Connections treu geblieben.

Und dann saßen wir doch irgendwann - nachdem wir unsere Konserven am Busbahnhof restlos leergegessen haben - im Bus nach Tampere und sogar in Hervanta sind wir angekommen - gegen sieben Uhr morgens.
Hannes würde wohl sagen: Müde, aber glücklich.


Wer hat uns dieses tolle Wochenende beschert?
Eine ungeordnete Liste:

Sabine, Deutschland
Margarita, Litauen
Beata, Polen
Michał, Polen
Ilva, Lettland
Joni, Finnland
Luc, Frankreich
Niko, Deutschland
François, Frankreich
Ákos, Ungarn
Jenny, Deutschland
Giulia, Italien
Liza, Rußland
Ženja, Rußland
Nina, Deutschland
Dave, England
Andrew, England

...et moi.

Dankeschön, es war wunderbar.


















Lay down!

Leute!

Der erste Schnee, der liegenbleibt.
Genaugenommen ist es sogar ein SchneeSTURM.
Und das während der mexikanischen Party.
Es gab Leute, die haben zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee auf dem Boden gesehen.

WHOW!
Nothing more to say.










(Das Beweisstück. Wer es nicht erkennen kann: Da steht Suomi und das, was aussieht wie Blut, ist nicht Blut, sondern Rost.)

Freitag, Oktober 27, 2006

Tallinn ahoi

So, ich gebe es zu, es ist ein bißchen spät geworden.
Tallinn ist jetzt über einen Monat her und wie ihr euch denken könnt, ist meine Motivation, hier einen ausführlichen Bericht abzuliefern, gering.

Ein paar Notizen: Tallinn, in Deutschland auch bekannt unter Reval, ist die Hauptstadt von Estland. Estland ist mittlerweile in der EU, hat aber noch keinen Euro.
In Estland ist alles etwas billiger, auch der Alkohol, was viele Finnen dazu bewegt, morgens mit der Fähre von Helsinki aus hinzufahren (dauert 3 Stunden) und abends mit vollgepackten Trolleys wieder zurückzufahren.
(Ich will ja nicht leugnen, daß wir das nicht auch ausgenutzt hätten. Allerdings war meine Ausbeute eher gering, weil es nämlich so viel billiger dort auch nicht ist - in etwa deutsche Preise - und mein Rucksack ziemlich voll war.)

Außerdem ist Estnisch nicht so schwer - jedenfalls nicht für Finnen. Die können sich mit den Esten angeblich ohne Dolmetscher verständigen. Die Sprache ist dem Finnischen sehr ähnlich, aber aufgrund deutscher Herrschaft vor einigen hundert Jahren gibt es auch noch eine Menge deutscher Wörter. Beispiel: Rehnung (ja, ohne C), den Rest habe ich leider vergessen.

So, und jetzt zur Stadt: Schön wars! Sehr schön. Glücklicherweise war die Sonne auf unserer Seite, ätsch Achim!

Wir sind also morgens gegen sieben nach einer nicht allzu langen Nacht in einer Kabine der Viking Line in Tallinn von Bord gegangen und haben uns auf den Weg zu unserem Hostel gemacht, wo wir erstmal unser Gepäck loswerden wollten.

Die ersten Eindrücke: eine Straßenfegerin mit Besen in der einen, einer durchsichtigen Plastiktüte mit Knarre drin in der anderen Hand... (In dem Moment haben wir beschlossen, nachts nicht unbedingt alleine durch die Stadt zu laufen.)

Sonst aber: Och, schöne Stadt! Obwohl man an vielen Ecken noch merkt, daß hier vor einigen Jahren noch Ostblock war - aber genau das macht den Charme der Stadt aus.

Tallinn ist eine der besterhaltenen mittelalterlichen Städte Europas (soweit ich weiß, auch UNESCO-Weltkulturerbe), es gibt noch eine (vollständig erhaltene?) Stadtmauer und viele uralte Straßen. Wenn man aber ein paar Meter aus dem Zentrum hinausläuft, kommt einem die Gegend doch sehr bekannt vor - Platte, wohin das Auge reicht. Platte, die noch ein bißchen trauriger aussieht als die in Potsdam.

Wir haben natürlich das ganze Touristenprogramm mitgemacht und uns eine "Tallinn-Card" für umgerechnet 15 Euro gekauft - die war 24 Stunden lang gültig und wir konnten mehrere Stadttouren, Museen, Kirchtürmehochklettern, öffentlichen Nahverkehr, Vergünstigungen und Restaurants (Wir haben gebrannte Mandeln geschenkt bekommen!) undsoweiter damit abdecken können.

Ich habe versucht, ums kollektive Shopping drumrumzukommen - hat leider nur manchmal geklappt. Ein Hinweis an die, die nach mir nach Tallinn wollen: Es ist NICHT billiger als anderswo auch (Essen, Übernachtungen etc. schon - h&m aber eben nicht) und es gibt auch dieselben Geschäfte wie anderswo auch.

Geld wechseln solltet ihr übrigens auf der Fähre und NICHT wie ich in der Touristenabzocke.... Ja.

FOTOS gibts auch ein paar.
Apropos: Hat jemand von euch einen Tip, wo ich für wenig bis gar kein Geld unbegrenzt Fotos hochladen kann und das ganze dann auch noch nett anzuschauen ist? Mein flickr-Account ist nämlich bald voll....

































Ah. Um hier keine Copyrights zu verletzen und so.... Ein paar der Fotos sind von Philipp. Die besseren sind natürlich von mir.....!




Außerdem kommt noch: ein Bericht vom wunderschönsten Wochenende überhaupt, unserem Cottage-Weekend mitten im Nirgendwo, die Fotos dazu kann man schon mal auf meiner Fotoseite bewundern.
Nur soviel: es war wirklich toll, supere Hütte, supere Leute, supere Atmosphäre.

Und dann gehts ab nächster Woche wieder in den Urlaub, denn offiziell habe ich ja gerade mein Urlaubssemester. Kein schlechtes Gewissen also.

Ach und noch eins:
Der Eintrag hier drunter ist ein französisches Trinklied. Das habt ihr euch wahrscheinlich schon gedacht.

Merci à tous les français qui m'ont répondu!

(Und natürlich an den anonymen letzten Kommentator, der alle wieder zurück auf den Boden der Tatsachen geholt hat.)

Grüße aus dem Norden, in dem es seit ein paar Tagen schneit. Nur ein bißchen, aber Schnee ist Schnee.

Finnmarie

Samstag, Oktober 14, 2006

Things I've learned

Allez _________________ [Name einsetzen] lèves ton verre x 2

Et surtout ne le renverses pas! (Ca risque pas!)

Et porte-le au frontibus
au nasibus
au ventribus
au sexibus
au trou de l'anus

Et glou et glou et glou et glou.....

Il est des nôtres
Il a bu son verre comme les autres
C'est un ivrogne
Ca se voit rien qu'à sa trogne!

Freitag, Oktober 06, 2006

End of the world

Jetzt gleich gehts über das Wochenende in eine Hütte irgendwo im finnischen Nirgendwo und danach habe ich erstmal eine Woche frei, während andere ihre ersten Klausuren schreiben.
Das heißt: Bevor ich nächstes Wochenende ans Nordkap fahre, sollte ich nochmal Zeit haben, etwas Längeres von mir hören zu lassen....
Stay tuned!


SO.