Mittwoch, August 30, 2006

Ihan sama.

So, jetzt sind schon anderthalb Wochen seit dem letzten Eintrag vergangen. Anscheinend gibt es doch den einen oder anderen, der hier ab und zu mal reinschaut - es haben sich tatsächlich welche darüber beschwert, daß hier so lange nichts Neues mehr kam.
Also gut!
Mittlerweile ist die Orientierungswoche schon wieder vorbei und ich bin jetzt mehr oder weniger fleißig am Studieren, während die Daheimgebliebenen noch anderthalb Monate lang rumfaulenzen.
Aber von Anfang an. Den Austauschstudenten (das sind übrigens an der Technischen Uni insgesamt 270 - die meisten davon kommen wohl aus Spanien, Frankreich und Deutschland, aber es sind auch vier Österreicher und eine Belgierin dabei, außerdem sind Leute aus Ungarn, Italien, Tschechien.... überall halt hier) wird es hier sehr leicht gemacht. Das fängt damit an, daß man eben vom Bahnhof abgeholt und in sein (im Übrigens garantiertes) Wohnheimzimmer gebracht wird und geht damit weiter, daß man wirklich jeden Schritt erklärt bekommt, und das auch gerne zwei- oder dreimal. Die haben eine Engelsgeduld, die Finnen, und sind unheimlich hilfsbereit. Schön!
Wir wurden alle in Tutorengruppen aufgeteilt - jede Gruppe bekommt ihren Tutor (manchmal auch mehrere), finnische Studenten, die meistens selbst schon im Ausland waren und uns hier unter ihre Fittiche nehmen, uns sagen, daß man besser nicht in Bars geht, die Night Train heißen und die Veranstaltungen für uns mitorganisieren.

Außer dem Einteilen in die Gruppen bestand der offizielle Teil der Orientierungswoche größtenteils aus Organisatorischem: Studentenausweis beantragen, Busticketermäßigung beantragen, Anmeldung zu den Vorlesungen undsoweiterundsoweiter.





Der inoffizielle Teil der Orientierungswoche war weitaus anstrengender. Denn: jedes Klischee über Erasmusstudenten stimmt. Wenn man morgens einen von ihnen vor dem Wohnheim trifft, ist die erste Frage immer: "Do you go to that party tonight?" Und tatsächlich gab es letzte Woche nicht einen Abend, an dem ich zu Hause (na, bemerkt? So schnell geht das mit zu Hause) geblieben bin. An einem Abend haben die Tutoren alle Erasmusstudenten ins Pub nebenan geschleppt. Da war das Bier bezahlbar und deshalb hat es auch nicht lange gedauert, bis man so ziemlich jeden kannte. Praktisch: An der Bar stand extra ein Korb voll mit kleinen Zetteln und vielen Stiften für die 7832756 Telefonnummern, die man mit nach Hause nehmen mußte.
Außerdem habe ich noch ein paar Clubs mit schlechter Musik aufgetan (so langsam müßte ich sie doch eigentlich durch haben?!) und am Freitag haben die Tutoren dann ein Barbecue am See organisiert. Hui, war das toll! Mit mir war an diesem Tag (aufgrund des Schlechtemusikclubs vom Abend davor) nicht allzu viel los, und deshalb habe ich fast den ganzen Abend nur am Strand rumgelegen, mich unterhalten und aufs Wasser gekuckt. War aber unheimlich schön.




Die Seen sind sowieso das superste an Finnland. Wer denkt, der Heilige See ist schön, der war noch nie hier. So klares Wasser (kalt ist es auch, aber noch erträglich - ein paar Leute haben sich als Ziel gesetzt, jeden Tag schwimmen zu gehen, bis sie sich ein Loch ins Eis hauen müssen), so viele Bäume drumrum und so hübsche Stege drin.






Es besteht übrigens noch Hoffnung beim finnischen Nachtleben. NÄMLICH unser Tutor hat genauso wie ich einen hervorragenden Musikgeschmack und er hat uns jetzt schon mehrmals gerettet und uns an Orte geschleppt, an denen die Musik durchaus hörbar ist. Von Berlin können sie zwar immer noch was lernen... ;) Aber ich bin jetzt nicht mehr ganz so verzweifelt.
Allerdings ist die Weggehmentalität hier irgendwie eine andere als bei uns. Wenn Finnen trinken gehen, dann gibts keine halben Sachen. Dann gibts viel zerbrochenes Glas, viele kotzende Jugendliche und wer am Ende noch gerade gehen kann, hat verloren. Verallgemeinern kann man das natürlich nicht - auffällig ist es aber auf jeden Fall.


Die superste WG von ganz Hervanta: Janna, Marie, Marie


So. Ich könnte eigentlich noch eine Menge mehr schreiben. Ein bißchen Tiefergehendes. Aber ich habe eine Menge Schlaf nachzuholen. Ich versuche, hier ein bißchen aktuell zu bleiben. Die ganz Aufmerksamen unter euch werden übrigens schon gemerkt haben, daß es noch eine Extraseite für meine Fotos gibt. Die findet ihr rechts verlinkt oder einfach hier.
Und jetzt gehts abinsbett.

Hyvää yötä!

Marie

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